Freitag, 4. April 2008

move the immovable

Die Welt ist im rasantem Wandel. Aufeinmal werden Feinde zu strategischen Freunden. So bastelt Myspace gerade mit den großen Major-Labels an einer webbasierten neuen Vermarktungsstrategie, bei der alle Beteiligten anfangen miteinander zu verdiehnen, statt sich gegenseitig nur über die Rechtsabteilungen zu kennen. (Details in Gulli News) Man ist versucht zu sagen, na geht doch, Ihr mußtet Euch wohl erst richtig kennenlernen?
Für Myspace ist dies ein unvermeidlicher Schritt in die Zukunft, denn die Besucherzahlen sind Rückläufig! Es bedarf also neuer Features, die die Sache wieder auf's Neue interessant machen. Schließlich müssen die Zahlen wieder aufwärts gehen.

Aber auch in anderen Bereichen der Musik werden ehemalige "Feinde" fast zu "Rettern". Werfen wir einfach mal einen kurzen Blick auf die Net-Label Szene. Ist Euch auch schon aufgefallen, das immer mehr Net-Label auch von bestimmten Tracks immer häufiger Vinyls pressen lassen. Ich kann mich noch gut an das Geschrei einiger erinnern, die in diesen Net-Labels Ihre Existenz arg bedroht sahen. Aber wie heißt es doch so schön, es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Irgendwas ist ja dran.

Ja, die Welt ist im rasanten Wandel. Das der Musiker schlechthin, mit dem Netz eigentlich alles was er braucht um sich selbst zu vermarkten, in die Hand gelegt bekommen hat, diese Erkenntnis setz sich nun auch in erkenntnisresistenten Kreisen immer weiter durch. Um hier nicht den Anschluß zu verpassen, kommt man schnell als die "helfende Hand" rüber. So gründet nun ein ehemaliger Yahoo-Manager mal schnell ein "Start Up" namens "TopSpin". Das edle Ziel des Unternehmens:

"TopSpin will unabhängige Musiker durch die Entwicklung webbasierter Technologien dabei unterstützen, von ihrer Musik leben zu können. ..."
Anders ausgedrückt, entweder man kann hier neue Abhängigkeiten durch eigene große Netzwerke oder andere Technologien schaffen, die Absatz bzw. Gehör versprechen oder der Zug ist abgefahren. Quasi von der Realität überholt.

Wie man es auch dreht und wendet, unterm Strich steht nur eines wirklich fest, wer sich jetzt nicht bewegt und auf die Zeichen der Zeit achtet, welche massiv durch das Netz geprägt werden, der braucht sich auch nicht mehr drum kümmern. Der hat einfach voll verpennt. Fest steht aber auch, diese Zeit bietet enorme Chancen, gerade für alternative Vertriebswege, Bezahlsysteme, Community-Varianten und mehr. Nur nicht alles was gut scheint, ist letztlich auch gut gemeint.
Wenn man will kann man es auch so betrachten, im Kapitalismus wollen alle Dein Geld. Deine Meinungsäußerung ist letztlich nur dann interessant, wenn damit das Ausgeben von Geld in mehr oder weniger direktem Zusammenhang steht. In der Informationsgesellschaft hingegen hat man erkannt, das man mit einigen Ideen innerhalb kürzester Zeit enorm viel Geld machen kann. Wer Beispiele braucht, sollte einfach mal kurz an Napstar in der ersten Version denken, an Google kommt man sowieso nicht mehr vorbei & zum Schluß seien noch eBay & Amazone erwähnt. Alle waren vor kurzem noch nur Ideen. Heute sind es Arbeitsplätze & Gelddruckmaschinen.

Es reicht eine Idee wie "Google" aus um die Welt in kürzester Zeit nachhaltig zu verändern, gigantisch zu verdiehnen & riskannte Abhängigkeiten anders aufzubauen. Ganz unbemerkt natürlich. Damit das keiner mißversteht, alles ist in erster Linie eine große Chance für uns die Dinge anders, besser anzugehen. Was wir daraus machen werden wir schon sehen.

Nur wenn sich aufeinmal frühere Kontrahenten munter zusammenschließen, dann ist das nicht's weiter als die vollzogene Einsicht in die Notwendigkeit, das der User jetzt anders "bediehnt" werden will und niemals ein nettes Entgegenkommen. Das ihr das aber so vermittelt bekommt, ist der Job vieler Werbeargenturen. Image-Kampagnen können gar nicht subtil genug sein. Schaut Euch also die Dienste und "helfenden Hände" genau an, manche profitieren nur von Eurem mangelnden Selbstvertrauen.
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